Zunächst einmal vielen Dank für Deine Gespräche. Es scheint, dass ich verstehe, was du sagst, und doch ist das alles für mich nur ein interessantes Konzept. Wie gelange ich über diese Konzepte hinaus? Zum Beispiel, “Ich” existiert nur, wenn ich wach bin. Im Tiefschlaf gibt es das Mentale nicht, also auch kein “Ich”. Das bedeutet, dass dieses “Ich” ein Konstrukt des Mentalen ist. All dies ist jedoch nur ein Konzept, das mein Verstand amüsant findet. Bitte kläre meine Verwirrung oder mein mangelndes Verständnis. Danke und Grüsse R.K.
Lieber R. K.,
Deine Verwirrung rührt daher, dass du glaubst, dass “Ich” oder “Bewußtsein” Konzepte sind. Bewußtsein ist das, was diese Worte, genau hier und in diesem Augenblick, wahrnimmt. Das, was sich der Gedanken bewußt ist, nimmt auch körperliche Empfindungen und äußere Sinneseindrücke wahr. Es ist kein Gedanke. Ein Gedanke kann nicht anderer Gedanken gewahr sein, da im Mentalen immer nur höchstens ein Gedanke gleichzeitig vorhanden ist. Deshalb ist Bewußsein kein Konzept sondern eine Tatsache, eine Erfahrung.
Wenn du feststellst: “im Tiefschlaf gibt es kein”Ich“, (kein Bewußtsein), liegt dieser Äußerung eine Erfahrung zugrunde oder eine gedankliche Schlußfolgerung? Offensichtlich nicht Erfahrung, denn das würde das Vorhandensein eines Bewußtseins voraussetzen, das die Abwesenheit des”Ichs“, die du behauptest, überwacht. Aus diesem Grund beruht deine Feststellung nicht auf einer Tatsache sondern auf einem Konzept.
Danke für deine Frage.
Ich würde mich freuen, dich eines Tages kennenzulernen.
Herzlichst,
Francis
Übersetzung von Martina Weber
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